Angesichts mancher Reaktionen auf das von unfassbarer Grausamkeit gekennzeichnete Massaker der islamofaschistischen Terrorgruppe Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel stellt sich vielerorts die Frage: Ist es an der Zeit, sich von jeder Art von »Wokeness« konsequent zu verabschieden? Oder gilt es nicht vielmehr, wie Jens Balzer mit kenntnisreichem Blick auf die Geschichte dieses umkämpften Begriffs darlegt, sich auf die ursprünglichen Impulse der postkolonialen und queerfeministischen Theorien zu besinnen: auf das kritische Bewusstsein für das grundsätzlich Werdende, Hybride,...
Angesichts mancher Reaktionen auf das von unfassbarer Grausamkeit gekennzeichnete Massaker der islamofaschistischen Terrorgruppe Hamas am 7. Oktobe...
Helden sind verdächtig, sie sind zwielichtig, halb Literatur, halb wirklich, nur in Krisen, in der Not tauchen sie auf und verrichten ungewöhnliche Taten, bevor sie vom Alltag wieder verschluckt werden. So wurde die Figur des Helden immer wieder missbraucht, doch soll man deshalb auf sie verzichten? In der im besten Sinne barocken Erstlingsschrift (1637) Graciáns erhalten wir einen anderen Vorschlag. Der spanische Philosoph und Theologe entwirft darin das Bild des zur Vervollkommnung fähigen Menschen, der durch eigenen Kraft und jederzeit zu einem Helden im übergeordneten Sinne werden...
Helden sind verdächtig, sie sind zwielichtig, halb Literatur, halb wirklich, nur in Krisen, in der Not tauchen sie auf und verrichten ungewöhnlic...
»Der Westen hält sich selbst für nüchtern und rational, beruft sich auf das Erbe der europäischen Aufklärung, sieht sie verwirklicht in Freiheitsbewegungen und demokratischen Institutionen - und wundert sich darüber, dass die so realisiert geglaubten Werte nun nicht in aller Welt Anklang finden.« Dass der Westen und mit ihm sein Universalitätsanspruch seine Grenzen haben, zeigt sich vielleicht nirgends so deutlich wie in der Auseinandersetzung mit China. Helwig Schmidt-Glintzer deutet auf einen Ausweg aus der keineswegs unvermeidlichen Konfrontation. Der Schlüssel zur...
»Der Westen hält sich selbst für nüchtern und rational, beruft sich auf das Erbe der europäischen Aufklärung, sieht sie verwirklicht in Freih...
Botho Strauß, seit einem halben Jahrhundert eine der bedeutendsten wie berüchtigtsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur und immer noch einer ihrer meistgespielten Dramatiker, ist kein »Gegenwartsautor«. In der Überzeugung, dass die Dichtung stets dazu bestimmt war, eine bereits verlorene Welt zu verteidigen, ist ihm der Rückzug hinter den Vorhang der Geschichte nicht nur zum poetischen Programm, sondern auch zum Lebensprinzip geworden. Wie aber begegnet man einem Schriftsteller, der so selbstgewählt aus unserer Zeit gefallen ist?
In einem sehr persönlichen Essay...
Botho Strauß, seit einem halben Jahrhundert eine der bedeutendsten wie berüchtigtsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur und immer noch eine...
Judith N. Shklars Wählen und Verdienen beschreibt Staatsbürgerschaft als dynamischen Prozess, in dem marginalisierte Gruppen sich das Recht, vollgültige Bürger zu sein, immer wieder erkämpfen müssen. In den USA geschah dieser Kampf stets vor dem Hintergrund der Sklaverei, die, anders als in Europa, gerade keine bloße Metapher war, sondern als Symbol drohender Entrechtung über allen politischen Auseinandersetzungen schwebte. Dabei ist für Shklar das Wahlrecht nur ein Aspekt von Staatsbürgerschaft. In einer Arbeitsgesellschaft hat allein derjenige eine soziale Stellung,...
Judith N. Shklars Wählen und Verdienen beschreibt Staatsbürgerschaft als dynamischen Prozess, in dem marginalisierte Gruppen sich das Re...