ISBN-13: 9783640176007 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 336 str.
Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: magna cum laude, Universitat Siegen, 500 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1912 verfate der Theaterleiter Carl Hedinger eine Invektive gegen den damals noch jungen Film und bezeichnete ihn als "kulturellen Krebsschaden."1 Achtzig Jahre spater - andere Medien und andere Krankheiten drangten sich in der Zwischenzeit in den Vordergrund des offentlichen Bewutseins - macht Neil Postman gegen den Computer und dessen Auswirkungen Front: "Wir leiden unter einer Art von kulturellem Aids."2 Demgegenuber sieht der Philosoph Istvan Bodnar durch die Neuerungen des Computers "eine Grokultur neuer Art"3 entstehen, und Walter Hasenclever reklamierte 1913 fur den Film: "Von allen Kunstfertigkeiten unserer Zeit ist der Kintopp die starkste."4 Die Frage, wer von ihnen recht hat und ob man fur oder gegen die neuen Medien sein soll, wird in vorliegender Arbeit nicht beantwortet werden. Gleichwohl steht diese Frage meistenteils im Zentrum der folgenden Untersuchung, denn es ist gerade ihre Unbeantwortbarkeit, die den Reiz ausmacht, sie einer eingehenden Analyse zu unterziehen. Solange Medien neu sind, lost die Frage, ob sie denn gut oder von Ubel seien, ein betrachtliches Redebedurfnis aus. Der Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Studie besteht in der eigentumlichen Sorte Text, in der sich dieses Redebedurfnis niederschlagt und die in Zeiten einer "Medienrevolution" enorme Bluten treibt: Texte, die mit zumeist unverhaltnismaig anmutender Leidenschaft auftreten und sich mit jenem Aplomb anheischig machen, "das Wesen" eines neuen Mediums zu bestimmen und es zu bewerten, der gleichermaen ins Euphorische wie ins Hysterische umschlagen kann. Es werden also keine einzelnen Medien untersucht oder worin ihr Beitrag zu einer "Medienrevolution" besteht, sondern die Art und Weise wie uber neue