ISBN-13: 9783050042077 / Niemiecki / Twarda / 2006 / 194 str.
Herrschaftslegitimation ist eines der groen Themen europaischer Geschichtsschreibung zur Fruhen Neuzeit. Dazu gehort nicht nur die theoriebezogene Begrundung konkreter Herrschaftsausubung, sondern auch die Legitimation ihrer Infragestellung, die bis zur Rechtfertigung von Widerstand gehen konnte. Im Umkreis der Reformation wurde in ganz Europa seit Mitte des 16. Jahrhunderts diese dem Mittelalter bereits wohlvertraute Debatte verzahnt mit der Frage nach dem "wahren" Glauben. Und damit erhielt das Recht, die Legitimitat von Herrschaft in Frage zu stellen, eine weitere, sehr wirkmachtige Komponente, denn der anderskonfessionelle Herrscher konnte zum tyrannischen Herrscher erklart werden. Die im Sammelband publizierten Beitrage knupfen an diese Fragestellung an und diskutieren sie unter Verwendung eigenstandiger methodischer Verfahren, die als Kommunikation uber Herrschaft charakterisiert werden konnen und in der wissenschaftlichen Debatte neu sind.
"Die einzelnen Beiträge belegen vor allem die Fruchtbarkeit detaillierter, auch lokal- und sozialhistorischer Forschungen zum Verhältnis von Klerus und weltlichen Magistraten. [...] Bei einer vergleichenden Lehrveranstaltung zu Kirche und weltlichen Magistraten in der frühen Neuzeit sollte der Band nicht fehlen." Robert von Friedeburg in: sehepunkte Nr. 4, 7/ 2007 "Alle Beiträge präsentieren anschaulich und auf hohem Reflexionsniveau interessante Beispielsfälle für Konflikte um die Abgrenzung zwischen weltlicher und geistlicher Autorität." Andreas Pecar in: Zeitschrift für Historische Forschung, 35. Bd., Heft 2, 2008 "Les études de cas abordées par ce recueil s'averent etre très riches, ce qui rend au final presque agréable leur juxtaposition au nom d'étiquettes (langage politique, communication politique) qui n'en épuisent pas toujours la portée." Claire Ravez in: Bulletin D'Information de la Mission Historique Francaise en Allemagne, 44/ 2008