ISBN-13: 9783531136097 / Niemiecki / Miękka / 2002 / 475 str.
Nach nun mehr als zehn Jahren nach dem Ende der DDR diskutieren ehemalige Akteure der sozialistischen Volkskammer, fruhere systemkritische DDR-Burger und west- sowie ostsozialisierte Politikwissenschaftler gemeinsam die Frage, was die Volkskammer bis zum Herbst 1989 gewesen sei: "Scheinparlament" oder "Volksvertretung neuen Typs." Weitgehende Ubereinstimmung besteht darin, dass die zentralen Fehler des politischen Systems der DDR, und damit auch der Volkskammer, in ihrer Pluralismusfeindlichkeit, ihrem gebrochenen Demokratieverstandnis und im absoluten Fuhrungsanspruch der SED bestanden haben. Doch es finden sich auch grosse Unterschiede in der Bewertung: beim Streit um die Vergleichbarkeit von sozialistischen Volksvertretungen und Parlamenten; bei den Einzelleistungen, zu welchen die Volkskammer trotz aller Begrenzungen fahig war; und bei der Frage, ob die Erfahrungen mit der DDR das Scheitern eines ganzen politischen Konzepts oder nur seiner fehlerhaften Verwirklichung nachweisen. Auch die Frage nach der Verantwortlichkeit damaliger Abgeordneter wurde nicht ausgeklammert. Das Buch bietet authentische Innenansichten von Zeitzeugen, ausfuhrliche politikwissenschaftliche Analysen und eine umfangreiche Datensammlung