ISBN-13: 9783531167527 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 283 str.
ISBN-13: 9783531167527 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 283 str.
isolierte Ecken bzw. vor die Turen der Restaurants und Kneipen verbannt wird. War das Zigarettenrauchen in den westlichen Landern bis in die Nachkriegszeit hinein ein allgemein gebilligtes und bei bestimmten Gelegenheiten sogar - wunschtes Phanomen, so wird es spatestens seit den 1960er Jahren mit dem Hinweis auf gesundheitliche Gefahren zu einem unerwunschten Verhalten, so 1 dass Raucher zunehmenden sozialen Ausgrenzungen unterliegen . Diese wenigen Beispiele belegen, dass es nicht in der Natur einer besti- ten Substanz liegt, wie mit ihr umgegangen wird, sondern dass dies im Zus- menhang mit den kulturellen Bewertungsmastaben einer Gesellschaft steht (vgl. Pfeiffer 1986; Volger/Welck 1982). "Die Einstellungen gegenuber Rausch und Ekstase im allgemeinen und gegenuber Drogen im besonderen werden nur verstandlich, sieht man sie auf dem Hintergrund der generellen Pramissen, die die spezifische Weltsicht, die 'Weltanschauung', einer Kultur ausmachen" (Legnaro 1982a: 103f. ). Chemisch-pharmakologische Substanzen haben per se weder eine gefahrliche oder ungefahrliche Qualitat noch ist ihr Konsum an sich moralisch zu beanstanden oder zu billigen. Diese Assoziationen werden vi- mehr erst durch menschliches Handeln produziert. Ob eine psychoaktive Su- tanz als Genussmittel, Therapeutikum, Nahrungsmittel, Rauschgift oder Droge bezeichnet und verwendet wird, ist ihr nicht eingeschrieben, sondern eine Folge gesellschaftlicher Konventionen. Der konkrete Bedeutungsgehalt einer Substanz entsteht erst durch symbolische Zuweisungsprozesse innerhalb eines besti- ten soziokulturellen Gefuges. Als Drogen konnen demzufolge all diejenigen Stoffe bezeichnet werden, die innerhalb einer Gesellschaft als Drogen klassi- ziert werden (vgl.