ISBN-13: 9783668033016 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,0, Universitat Koblenz-Landau (Germanistik), Veranstaltung: Naturalismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Das 19. Jahrhundert war gepragt von Industrialisierung, Technisierung, aber auch von Urbanisierung. Immer mehr industrielle Grobetriebe wurden geschaffen, wodurch ein erheblicher Zuwachs an ArbeiterInnen zu verzeichnen war, die grotenteils vom Land kamen. Vor allem in Berlin waren die Auswirkungen des Modernisierungsschubs und die daraus resultierenden lebensweltlichen Veranderungen sichtbar. Es bildete sich eine immer groer werdende soziale Differenzierung zwischen Bildungsburgertum und Arbeitern, die in Mietskasernen in Vorstadten im Elend lebten, heraus. Naturlich ist auch die Literatur dieser Zeit, auch die des Naturalismus, von dem Wandel gepragt. In naturalistischer Lyrik wird erstmals die Grostadt in den Blick genommen. Auf Grund dessen kann das Genre der Grostadtlyrik, die im Expressionismus weitergefuhrt wird, als "Errungenschaft des Naturalismus" bezeichnet werden. Auerdem gilt sie als "soziale Dichtung," da sie besonders die gesellschaftliche Unterschicht und ihre Daseinsproblematik in den Blick nimmt. Schriftsteller wie Johannes Schlaf, die Bruder Hart usw., waren zwar burgerlicher Herkunft, ergriffen jedoch Partei fur das Proletariat und sein Schicksal. Sie stellten dessen menschenunwurdiges Dasein in ihren Gedichten dar und wurden somit auch als "Mitleidsdichter" bezeichnet. Und genau diese Behandlung "hasslicher," die Menschen in der Grostadt bewegende Themen wie das Leben der Bewohner des Hinterhofmilieus, Prostitution, Alkoholismus soziales Elend, Krankheit, Tod usw. werden in naturalistischen Gedichten, entgegen der vorherigen Asthetikauffassung, nur das Schone und Harmonische in Kunstwerken abzubilden, behandelt. Muranga bringt dieses naturalistische Kunstkonzept folgendermaen auf den Punkt: Naturalistische Kunst sucht nicht zu verklaren