ISBN-13: 9783826072345 / Niemiecki / Miękka / 2021 / 238 str.
In Italien ist es nach Petrarca zu einer Zeitenwende im Denken derMenschen gekommen, ein Jahrhundert bevor diese Entwicklung imrestlichen Europa bedeutsam wurde. Petrarca ist der eigentliche Entdeckerder Psychologie. Mit dem Humanismus entwickelte sich eingroßes Interesse an den Humanwissenschaftenund an der Kunst, vorallem auch an der griechischen und römischen Kultur. Der Gelehrtewurde zum Vorbild für die obere soziale Klasse und teilweise auchden Mittelstand. Kulturell wurde Florenz zur führenden Stadt ganzEuropas. Wie nirgends sonst haben die Medici als de facto StadtherrenKunst und Wissenschaft gefördert. Von zentraler Bedeutung war,dass es teilweise im Zusammenhang mit dem Konzil von Ferrara undFlorenz zur Wiederentdeckung vieler antiker, grieschich-sprachiger,aber auch lateinischer damals unbekannter antiker Texte kam. DiePhilosophie beschäftigte sich unter anderem mit der Schönheit undder Ethik. Von dieser Entwicklung profitierte nicht nur die Kunst, sondernauch die Religion. Die Theologie von Marsilio Ficino und Nikolausvon Kues markiert einen Höhepunkt theologischen Denkens undeine Abkehr von der vielfach sterilen spätmittelalterlichen Theologie.Eine Neurezeption dieser Texte könnte zu einer neuen Blüte der Theologieführen.