ISBN-13: 9783640686469 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 240 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: sehr gut (1,0), Universitat Bielefeld (Fakultat fur Geschichtswissenschaft und Philosophie), 213 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Recht werden die Jahre 1914-1924 als "unruhiges Jahrzehnt"2 bezeichnet. Die politischen, wirtschaftlichen und militarischen Ereignisse wurden von anfanglicher Euphorie begleitet, welche durch Hunger, Not, Teuerung und Mangel bald in Verzweiflung, Friedenssehnsucht und Radikalitat umschlug. In der Folge kam es immer ofter zu Protesten, Unruhen, Streiks und Krawallen. Die Revolution beendete zwar das deutsche Kaiserreich und den Krieg, doch das Elend der Bevolkerung wurde durch die Jahre der nun folgenden Inflation eher noch verscharft, und erst Ende 1923, mit der Einfuhrung der Rentenmark und dem Ubergang in die Stabilisierungsphase, trat eine Besserung ein. Einen Aspekt dieser Unruhen stellte die Frauenkriminalitat dar. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde eine ungewohnliche Zunahme der Frauenkriminalitat, insbesondere der Eigentumsdelikte, konstatiert. Diese Zunahme verlief bis zum Ende der Hyperinflation 1923 zwar ungleichmaig, aber doch auf einem deutlich hoheren Niveau als vor dem Krieg. Die zeitgenossischen Erklarungen und Reaktionen waren sehr unterschiedlich und auch widerspruchlich - aber einig war man sich darin, dass dieser Zustand eine moralische Gefahr fur das deutsche Volk sei. Schlielich sei die Frau "als Hausfrau und Mutter" in ihrer "Stellung innerhalb der sozialen Ordnung so wichtig, dass sie als asozial handelndes Subjekt hochste Beachtung verdient."3 ...] 2 Scholz, Robert, Ein unruhiges Jahrzehnt: Lebensmittelunruhen, Massenstreiks und Arbeitslosenkrawalle in Berlin 1914-1923, in: Gailus (Hg.), Pobelexzesse und Volkstumulte in Berlin. Zur Sozialgeschichte der Strae (1830-1980), Berlin 1984, S. 79-123. Karin Hart