ISBN-13: 9783322916365 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 268 str.
1. Problemstellung Charakteristisch flir die wissenschaftliche Behandlung des Problemkomplexes Huma- nisierung der Arbeit (HdA) ist eine Aufsplitterung nach Teildisziplinen, wobei dann je- weils fachspezifische Einzelaspekte im Vordergrund der Betrachtung stehen. Obwohl eine interdisziplinlire Betrachtungsweise von vielen Autoren als wiinschenswert be- 1 zeichnet wird, fehlt eine interdisziplinlire Theoriebildung fast vollig. Aufgrund dieser Situation ist es schwierig, den Stellenwert einer politologischen Analyse dieser Thema- tik gegenUber und in Abgrenzung zu den tradition ellen arbeitswissenschaftlichen Ein- 2 zeldisziplinen zu bestimmen . Als Ausgangspunkt hierfiir bietet sich lediglich eine Konzeption einer interdisziplinlir organisierten Arbeitswissenschaft, wie sie von F. FUrstenberg in einer Studie im Auf trag der Kommission flir wirtschaftlichen und sozia- len Wandel entwickelt worden ist. Danach ist als grundlegend die Forderung zu sehen, daB aile Teilwissenschaften, die sich mit dem Gegenstand der menschlichen Arbeit befassen, problembezogen und 3 nicht objektbezogen orientiert sein mUssen . Schon frUher hat Konrad Thomas diesen Zusammenhang mit der Unterscheidung von Objektwissenschaften und Aspektwissen- schaften verdeutlicht und herausgestellt, daB flir jede Wissenschaft das Entscheidende 4 nicht das Objekt sei, sondern die Frage . Bezogen auf die Arbeitswissenschaft heiBt das flir FUrstenberg, daB keine Einzelwissenschaft die Arbeit als ihr spezielles Objekt s betrachten dUrfe, sondern daB auf der Basis einer Aufflicherung der Gesamtproble- matik des zentralen Objekts - der menschlichen Arbeit - eine interdiszipliniir konzi- pierte Arbeitswissenschaft sich lediglich durch ein "allen wissenschaftlichen Bemiihun- gen in diesem Bereich gemeinsames zentrales Problemverstiindnis" konstituieren 6 konne . (Hervorhebung v. VerL, H. K.