ISBN-13: 9783656922759 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 34 str.
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf die Frage Sind Sie religios?" bekannte der Ballonpionier Bertrand Piccard: Ich glaube an den Gott, der die Menschen erschaffen hat. Aber ich glaube nicht an den Gott, den die Menschen erschaffen haben." Piccard rechnet also mit der Moglichkeit, dass die Menschen imstande sind, sich selbst einen Gott zu schaffen. Der biblische Satz: Gott schuf den Menschen, nach seinem Bilde schuf er ihn" wurde dann umgekehrt lauten: Der Mensch schuf Gott, nach seinem Bilde schuf er ihn." Dieser Verdacht, Gott sei ein Produkt menschlicher Wunschvorstellungen, hat Tradition. In den griechischen Gottergestalten, in ihrem Tun und Lassen sah der griechische Philosoph Xenophanes Abbilder der Menschen und ihres Menschseins. Ein neuzeitlicher Philosoph, Ludwig Feuerbach (1804-1872), hat diesen Verdacht zum Dogma erhoben, das bis heute fur viele Zeitgenossen innerste Uberzeugung ist: Die Gottesvorstellungen, die Gottesbilder seien Projektionen der Menschen, Ausdruck ihrer Sehnsucht nach der Unendlichkeit des Lebens. Demnach projiziert der endliche Mensch seinen Wunsch nach Unsterblichkeit und Vollkommenheit auf die von ihm erdachten himmlischen Figuren, Gott und die Gotter. Solcher Glaube gibt also nicht Auskunft uber die Wirklichkeit und das Wesen Gottes, sondern uber das, was den Menschen zu tiefst bewegt. Theologie, die Lehre von Gott, muss als Anthropologie interpretiert werden, als Lehre des Menschen uber sein Menschsein. Die Religion ist die Reflexion, die Spiegelung des menschlichen Wesens in sich selbst." - Gott ist der Spiegel des Menschen." - Gott ist das offenbare Innere, das ausgesprochene Selbst des Menschen." Wie aus Feuerbachs Hauptwerk Das Wesen des Christentums" hervorgeht, will er die Religion aber nicht zerstoren, sondern positiv ihren wahren Kern aufzeigen. Der biblische Glaubenssatz Gott ist die Liebe" sagt dann aus: Das Hochste ist die Liebe d"