ISBN-13: 9783763343164 / Niemiecki / Miękka / 2018 / 165 str.
ISBN-13: 9783763343164 / Niemiecki / Miękka / 2018 / 165 str.
Die Zeit, in der ein Schinderhannes die Vorstellung vom Hunsrück prägte, sind lange vorbei. Das als rau und wild geltende, naturräumlich geschlossene Gebiet zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe präsentiert sich jedoch noch heute als eines der am wenigsten zerstörten Mittelgebirge Deutschlands. Er bildet den südlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges und erstreckt sich in Ost-West-Richtung auf einer Länge von 120 km, in Nord-Süd-Richtung auf einer maximalen Ausdehnung von 40 km. Auf seiner welligen Hochfläche befinden sich Hunderte von reizvollen Dörfer und nur ein paar kleine Städte. Dieses wird von dicht bewaldeten Höhenrücken überragt: Der Hochwald, der Soonwald und der Idarwald gehören dabei zu den größten geschlossenen Waldgebieten Europas. Dort findet man auch die höchsten Erhebungen, unter denen der Erbeskopf mit 818 Meter Höhe sogar den höchsten Gipfel des Bundeslandes Rheinland-Pfalz bildet. Im Süden schließt sich das Naheland an, das sich als Edelsteinregion und als Weinland einen Namen gemacht hat. Gerade seine relativ geringe touristische Erschließung macht den Hunsrück - der Name hat schon viele Deutungen erfahren, und man vermutet dass seine Wurzeln bis in die Keltenzeit zurückreichen - zu einer Landschaft, in der noch intensive Naturerlebnisse möglich sind. Doch der Hunsrück ist auch eine Mittelgebirgslandschaft mit Geschichte. Erste Spuren haben die Menschen der Jungsteinzeit hinterlassen. Bereits in der Eisenzeit wurden die Hochflächen gerodet und landschaftlich genutzt. Im dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bildet sich die Kultur der keltischen Treverer aus, deren Spuren noch heute in den zahlreichen Höhenburgen und Grabhügel zu entdecken sind. Kurz darauf wurden die Treverer von den Römern kolonialisiert, ein dichtes Straßennetz, zahlreiche Landgüter und Dörfer angelegt. Damals kam auch der Wein in die Hänge der Flusstäler, der dort bis heute gedeiht. Mit dem Ende des Römischen Reiches verwaiste der Hunsrück. Und erst 500 Jahre später kam mit den Franken eine neue wirtschaftliche Blüte. Zahlreiche mächtige Burgen entstanden und geben noch heute Zeugnis neuer Machtentfaltung. Ein wesentlicher Eingriff in das ursprüngliche Landschaftsbild bildete die im 19. Jahrhundert staatlich verordnete Anpflanzung von Fichtenwälder, die den ursprünglich dort beheimateten Laubwald zum Teil verdrängte. Mit der Einrichtung des Naturparks Saar-Hunsrück soll dieser Prozess rückgängig gemacht werden.§In diesem Band werden die 50 schönsten Wanderungen beschrieben, sie leiten uns zu den interessantesten Naturdenkmälern, auf die höchsten Gipfeln und durch reizvolle, tief eingeschnittene Bachtäler. Romantische Burgen, reizvolle Fachwerkdörfer, keltische Fliehburgen, steile Rebhänge, stille Waldseen und dunkle Wälder sind dabei Stationen auf unseren abwechslungsreichen Wanderungen. Wenn auch auf der Rhein- und Moselseite einige steile Anstieg zu bewältigen sind, so stellt sich der Hunsrück im Gesamten doch als ein bequemes Wandergebiet dar. Neben zahlreichen Rundwanderwegen werden auch die populärsten Streckenwanderungen - wie der Ausoniusweg, der der Trasse einer alten Römerstraße folgt - beschrieben.