ISBN-13: 9783836486361 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 164 str.
Ähnlich wie Spielfilme zeichnen sich viele dergegenwärtigen Dokumentarfilme durch eine ausgereiftedramaturgische Struktur aus. Dabei werden mitunterInformationen zunächst zurückgehalten, um so beimZuschauer Spannung aufzubauen. Im Gegensatz zumSpielfilm ist die Entwicklung der Handlung für denBetrachter wenig vorhersehbar, was entscheidendenEinfluss auf die Erzeugung von Emotionen hat. Während sich die Spielfilmtheorie mit Emotionenbereits ausführlicher auseinandersetzt, gibt es kaumAnsätze, die dem Dokumentarfilm Beachtung schenken.Die Autorin beschäftigt sich auf der Grundlage derexistierenden Dokumentarfilmtheorie mit Konzepten derEmotionspsychologie und Spielfilmtheorie, um sie fürden Dokumentarfilm nutzbar zu machen.Die Emotionen, die ein Dokumentarfilm auslöst, sindim Vergleich zum Genrefilm viel unkalkulierbarer,subtiler und weniger pointiert, und so birgt jederDokumentarfilm ein ganz individuelles emotionalesWirkungspotential. Vielmehr noch als beim Spielfilmgilt es, einzelne Filme genau zu untersuchen, um zuerörtern, wie und wodurch im konkreten Fall Gefühleerzeugt werden können. Dies wird anhandverschiedenartiger Filmbeispiele eingehend analysiert.