ISBN-13: 9783639463316 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 172 str.
Die deliberative Demokratietheorie hat sich innerhalb der letzten Dekaden zu einem zentralen Paradigma in den Sozialwissenschaften entwickelt. Mittlerweile hat die Forschung in diesem Bereich abseits der mannigfaltigen, theoretischen Ausarbeitungen auch ein beachtliches empirisches Niveau erlangt. Haufig ist in diesem Zusammenhang der konzeptuelle Anspruch deliberativer Ansatze mit der (Neu-)Konstruktion dezidiert partizipativer Institutionen verschiedenster Art verbunden, die als demokratiestarkende und rationalisierende Erganzung des demokratietheoretisch defizitaren Reprasentativkorpers fungieren sollen. Der - vor allem in der empirischen Forschung - spurbare Fokus auf derartige, zumeist konsultative, Burgerbeteiligungsformen droht dabei jedoch die Perspektive zu verdrangen, dass Deliberation auch fur die tatsachlich rechtssetzende Legislative eine zentrale politische Leitidee darstellt. Die vorliegende theoretische und empirische Untersuchung soll zeigen, in welcher Weise die Legitimitat von Parlamenten - und die sie umgebenden demokratietheoretischen Elemente der Mehrheitsentscheidung und des Reprasentationsprinzips - auf die Existenz eines bestimmten Minimums an deliberativer Qualitat angewiesen ist. Die Relation von deliberativer und liberal-aggregativer Demokratie(-theorie) wird zu diesem Zweck aus einem nicht-dichotomischen, holistischen Blickwinkel beleuchtet."
Die deliberative Demokratietheorie hat sich innerhalb der letzten Dekaden zu einem zentralen Paradigma in den Sozialwissenschaften entwickelt. Mittlerweile hat die Forschung in diesem Bereich abseits der mannigfaltigen, theoretischen Ausarbeitungen auch ein beachtliches empirisches Niveau erlangt. Häufig ist in diesem Zusammenhang der konzeptuelle Anspruch deliberativer Ansätze mit der (Neu-)Konstruktion dezidiert partizipativer Institutionen verschiedenster Art verbunden, die als demokratiestärkende und rationalisierende Ergänzung des demokratietheoretisch defizitären Repräsentativkörpers fungieren sollen. Der - vor allem in der empirischen Forschung - spürbare Fokus auf derartige, zumeist konsultative, Bürgerbeteiligungsformen droht dabei jedoch die Perspektive zu verdrängen, dass Deliberation auch für die tatsächlich rechtssetzende Legislative eine zentrale politische Leitidee darstellt. Die vorliegende theoretische und empirische Untersuchung soll zeigen, in welcher Weise die Legitimität von Parlamenten - und die sie umgebenden demokratietheoretischen Elemente der Mehrheitsentscheidung und des Repräsentationsprinzips - auf die Existenz eines bestimmten Minimums an deliberativer Qualität angewiesen ist. Die Relation von deliberativer und liberal-aggregativer Demokratie(-theorie) wird zu diesem Zweck aus einem nicht-dichotomischen, holistischen Blickwinkel beleuchtet.