ISBN-13: 9783484151178 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 351 str.
Die Funktion der Gauvainfigur unterlag einem historischen Wandel. Als Hofakteur der klassischen Romane reagierte er im Interesse der Artusgesellschaft auf deren Defizienzen, wodurch die von den Stoouml;rungen provozierte Handlung zur Ruhe kam. In den spaauml;teren Romanen setzte ein Emanzipationsprozess zur Rolle des Protagonisten ein. Die mit dieser Rolle verbundene, personale Motivation stand im Widerstreit zu der im Gattungswissen verankerten Funktion der Gauvainfigur, was zu Kausalitatsproblemen in den Texten fuuuml;hrte. Trotz ihres Emanzipationsprozesses aber blieb die Figur in einem konstanten Erzahlmuster von erstaunlich hoher Festigkeit verankert. In diesem Muster hatte Chreeacute;tien de Troyes die Figur antagonistisch zu der des Protagonisten und der Figur Keus, des anderen Hofakteurs, eingesetzt. Dieses Muster beschreibt die Einsatze und Handlungstendenz der verschiedenen Figuren und konnte in allen Romanen Chretiens als Grundstruktur des Agierens Gauvains verifiziert werden, erwies sich aber insbesondere in den Romanen mit Gauvainqueste als Motor seines Handelns.