Zur Sozialpsychologie des Autoritarismus.- Tiefenhermeneutische Kulturanalyse.- Verheißungsvolles Geschwurbel. Eine tiefenhermeneutische Untersuchung der affektiven Attraktivität von autoritärer Gemeinschaftsbildung und Verschwörungsdenken zu Zeiten der Corona-Pandemie.- »Wählen Sie diese Regierung ab, solange Sie noch können«. Inszenierung und Wirken der Bundestagsreden der AfD in Bezug auf die COVID-19-Pandemie.- »und ansonsten gehen wir vor zum Deich und schießen zwei Hasen. Wir sehen das wirklich sehr entspannt«. Autoritäre Verarbeitungsweisen der Corona-Pandemie in der ›Mitte‹ der Gesellschaft.
Studium der Erziehungswissenschaften in Frankfurt am Main, 2006 Diplom (mit einer Arbeit über Luce Irigarays und Alfred Lorenzer); 2008-2011 Stipendiatin der Frankfurt Graduate School for the Humanities and Social Sciences an der J. W. Goethe-Universität; Fall 2010/2011 Visiting Scholar am Department of Historical Studies der New School for Social Research, New York; 06/2011 – 06/2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schwerpunkt Theorien der Erziehung und Bildung des Instituts für Allgemeine Erziehungswissenschaften der Universität Frankfurt. 06/2014 Dissertation mit einer Arbeit über „Kindheit – Sexualität – Kindliche Sexualität. Eine historisch-systematische Untersuchung zum Verhältnis dreier zentraler erziehungswissenschaftlicher Begriffe“; 9/2014–9/2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung der Universität Frankfurt; 10/2017–3/2018 Visiting Scholar am CUNY Graduate Center, New York; seit 10/2018 Juniorprofessorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Die Covid-19-Pandemie war eine globale Krise, die nicht nur schwerwiegende gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen hatte, sondern auch politische und gesellschaftliche Veränderungen auslöste. Wie reagierten die Menschen hierauf und welche autoritären Dynamiken wurden dabei sichtbar? Welche Rolle spielten verschwörungsideologische und rechtspopulistische Akteur:innen bei der Agitation und Mobilisierung gegen die staatlichen Maßnahmen? Was bewegte Menschen hingegen dazu, sich unreflektiert und rigide an jegliche Vorschriften zu halten? Diesen Fragen widmet sich der vorliegende Band aus einer psychoanalytisch sozialpsychologischen Forschungsperspektive, die an die Tradition eines interdisziplinären Materialismus (Horkheimer) anknüpft und eine Aktualisierung der Autoritarismusforschung der Kritischen Theorie für die heutige Zeit anstrebt. Im Zentrum stehen drei empirische Fallstudien, die sich mit unterschiedlichen Facetten und Ausprägungen von Agitation und der autoritären Reaktion auf die Pandemie auseinandersetzen. Ausgewähltes empirisches Material, bestehend aus Internetvideos der ›Querdenker‹Szene, Bundestagsreden der AfD sowie biographischen Interviews mit Personen, die sich an die staatlichen Vorgaben gehalten haben, wurde mittels der tiefenhemerneutischen Kulturanalyse (Lorenzer) analysiert und ausgewertet.