ISBN-13: 9783639215557 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 196 str.
Europa und die arabische Welt: Faszination und Furcht, Anziehung und Abwehr, Projektionen und Angste uberkreuzen sich. Rezente Debatten um einen sogenannten Euro-Islam, Minarett-Referenden und die immer aktuelle Kopftuchfrage bestatigen dies. Der Orient (oder auch der Balkan) sind keine neutralen geographischen Zuschreibungen, sondern immer schon Synonyme fur dieses Wahrnehmungsproblem, das fur den Zweck Hierarchien aufzubauen, optimal funktioniert. Indem die arabische Welt als ruckschrittlich konstituiert wird, wird der Westen als fortschrittlich und hierarchisch uberlegen definiert und seine Herrschaftsrolle legitimiert. Die dafur notwendige reduktionistische Herangehensweise in der wissenschaftlichen Erforschung der arabisch-islamischen Welt wird als Orientalismus bezeichnet. Elias Canetti erhielt 1981 den Nobelpreis fur Literatur. Die Canetti-Exegetik hob besonders seine Fahigkeit des unvereinnahmenden Beobachtens hervor. Akkurat aufgrund dieser positiven Einschatzung Canettis in Bezug auf sein Verstandnis des "Anderen, Fremden" werden ausgewahlte Werke, insbesonders "Masse und Macht" (1960), mit der Orientalismus-Theorie Edward Saids (1978) quer gelesen und analysiert."
Europa und die arabische Welt: Faszination und Furcht, Anziehung und Abwehr, Projektionen und Ängste überkreuzen sich. Rezente Debatten um einen sogenannten Euro-Islam, Minarett-Referenden und die immer aktuelle Kopftuchfrage bestätigen dies. Der Orient (oder auch der Balkan) sind keine neutralen geographischen Zuschreibungen, sondern immer schon Synonyme für dieses Wahrnehmungsproblem, das für den Zweck Hierarchien aufzubauen, optimal funktioniert. Indem die arabische Welt als rückschrittlich konstituiert wird, wird der Westen als fortschrittlich und hierarchisch überlegen definiert und seine Herrschaftsrolle legitimiert. Die dafür notwendige reduktionistische Herangehensweise in der wissenschaftlichen Erforschung der arabisch-islamischen Welt wird als Orientalismus bezeichnet. Elias Canetti erhielt 1981 den Nobelpreis für Literatur. Die Canetti-Exegetik hob besonders seine Fähigkeit des unvereinnahmenden Beobachtens hervor. Akkurat aufgrund dieser positiven Einschätzung Canettis in Bezug auf sein Verständnis des "Anderen, Fremden" werden ausgewählte Werke, insbesonders "Masse und Macht" (1960), mit der Orientalismus-Theorie Edward Saids (1978) quer gelesen und analysiert.