ISBN-13: 9783531123929 / Angielski / Miękka / 1994 / 280 str.
Fragen des Zusammenhangs von Sprache und Gesellschaft stossen prinzipiell auf breites Interesse, denn beide Spharen und erst recht ihre Verknupfung betreffen je den. Der sprachlichen Seite wird dabei in den Wissenschaften und in der Offent lichkeit seit einiger Zeit verstarkte Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei geht es bei spielsweise um die Abhangigkeit des offentlichen Sprachgebrauchs von politischen und wirtschaftlichen Interessen und den Einfluss bestimmter Worter auf die Mei nungsbildung, allgemein gesagt um Sprache als, subjektive Dimension' der Politik. Innerhalb des historischen Paradigmas versucht man in ahnlicher Perspektive, wichtige gesellschaftliche Umbruche an der Ablosung oder Veranderung zentraler Begrifflichkeiten deutlich zu machen, denn wenn sich Sprache als "soziales Ge dachtnis" ansehen lasst, das die Erinnerung an vergangene Ereignisse bewahrt, kann uber ihren Wandel auch eine Art "Wissens- oder Bewusstseinsgeschichte" der 1 jeweiligen Kommunikationsgemeinschaft rekonstruiert werden. Obwohl hier nicht zuletzt von der Sprachwissenschaft gefordert ist, uberschrei ten derartige Fragestellungen ganz offensichtlich die Grenzen des Faches und sind wegen der Vielfalt der zu berucksichtigenden Faktoren nur sehr schwer in den Griff zu bekommen. Die Linguistik kann daher selten Aussagen machen, die nicht entweder auf der Ebene allgemeiner Prinzipien und Tendenzen stehenbleiben oder ausserst spekulativ werden. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet m. E. die Konzentration auf ein spezifisches Thema der offentlichen Diskussion, einen in haltlich abgrenzbaren und uberschaubaren, Diskurs', in dessen langsschnitthafter Nachzeichnung sich die von Sprachtheoretikern geforderte "vertiefte Kenntnis" der Gegenstande und der Sichtweise der Aktoren realisieren lasst. Im folgenden sollen deshalb grundsatzliche Prinzipien dieses Ansatzes (Kap. 1."