ISBN-13: 9783639041507 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 184 str.
Theodor Fontane gilt in der Literatur als bedeutendster Vertreter des Bürgerlichen Realismus. Aber er war viel mehr: politischer Aktivist, preußischer Öffentlichkeitsarbeiter und Journalist. Insbesondere aber war er ein Schriftsteller, der den Lesern seiner Epoche den Spiegel vorhielt und für mehr Toleranz eintrat. Dabei kam er nicht selten mit der öffentlichen Meinung seiner Zeit in Konflikt. Öffentliche Meinung: ein kompliziertes Konstrukt, das u.a. mit Hilfe von ungeschriebenen Gesetzen auf gesellschaftskonformes Verhalten pocht. Es ist eben dieses Konstrukt, aus dem Fontanes Romanfiguren und zeitweise auch er selbst, immer wieder ausbrechen. Die Demoskopin Elisabeth Noelle-Neumann hat das Phänomen der öffentlichen Meinung immer wieder untersucht. Ihr Ergebnis: Öffentliche Meinung ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das jeden betrifft, unabhängig von Intelligenz und Bildung. Dieses Buch untersucht mittels Noelle-Neumanns Theorie, inwieweit Fontane und seine Figuren sich der öffentlichen Meinung widersetzt, gestellt oder angepasst haben. Seine und ihre Geschichte ist beides zugleich: Sieg und Niederlage.