ISBN-13: 9783663064459 / Niemiecki / Miękka / 1965 / 37 str.
Die Frage nach der Wiederbelebbarkeit des Gesamtorganismus und der einzelnen Organe nach Kreislaufstillstand und damit die Frage nach der Grenze zwischen Leben und Zelltod stellt sowohl ein allgemein-biologisches wie auch ein praktisch- medizinisches Problem ersten Ranges dar (ausfuhrliche Darstellung s. 22]). Bei Beginn der Untersuchungsserie, uber die im folgenden berichtet werden soll, war bekannt, da eine Wiederbelebung des Gesamtorganismus nach Herzstill- stand nur dann moglich ist, wenn der Herzstillstand eine Dauer von maximal 4 min nicht uberschreitet. Dies wurde darauf zuruckgefuhrt, da das Zentral- nervensystem (ZNS) nach einem Kreislaufstillstand von nur 4 min nicht wieder- belebt werden konne. Diese auerordentliche Empfindlichkeit des ZNS gegen- uber Energiemangel sollte ihrerseits darauf beruhen, da die Energievorrate des Gehirns in Form von Glykogen nicht rasch genug bzw. teilweise gar nicht mobilisierbar seien (KERR und Mitarbeiter u. a. ), das Gehirngewebe also zur anaeroben Glykolyse fast gar nicht fahig sei. Da sich jedoch in Untersuchungen von THORN und HEITMANN ergeben hatte, da bei Durchblutungsstopp des Gehirns das pH der Gehirnrinde sehr rasch ab sinkt, und danach anzunehmen war, da im Gegensatz zu den Ergebnissen von KERR et al. Milchsaure rasch in relativ groen Konzentrationen entsteht, sollte zur Klarung der Frage der Gehalt des Gehirns an Metaboliten des KH- Stoffwechsels gleichzeitig mit dem Gehalt an energiereichen Phosphaten in ver- schiedenen Zeitpunkten nach volliger Unterbrechung der Gehirndurchblutung gepruft werden.