Der Physiologe und Zoologe Johannes Müller, 1801-58, zählt zu den bedeutendsten Naturphilosophen des 19. Jahrhunderts und zu den Mitbegründern der modernen Medizin. Insbesondere durch seine Schriften gelang es ihm, das Wissen seiner Zeit über Physiologie und Anatomie auf beeindruckende Weise zusammen zu fassen.Müller studierte an den Universitäten Bonn und Berlin. Zu seinen Lehrern gehörte u. a. der Anatom Rudolphi und der Theologe Brandes. Ab 1826 wirkte er als Professor an der Bonner Universität. Schon während seiner Habilitation hatte er die beiden umfangreichen Werke 'Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinns' und 'Über die phantastischen Gesichtserscheinungen' publiziert diesen lagen sinnespsychologische Studien zugrunde. Nach dem Tod Rudolphis 1833 kehrte Müller an die Universität Berlin zurück und übernahm dessen Lehrstuhl für Anatomie und Physiologie, den er bis zu seinem eigenen Tod behielt. In dieser Berliner Zeit veröffentlichte Müller sein 'Handbuch der Physiologie', das ihm Weltruhm bescherte. Aber bereits seine ersten Publikationen (um 1822) hatten nicht nur die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf sich gezogen, sondern auch die Goethes, mit dem Müller in Kontakt stand. Zu Müllers Schülern und wissenschaftlichen Nachfolgern werden u.a. Virchow, von Helmholtz und Haeckel gezählt.