Sprechen wir über Widersprüche.- Widerspruch einlegen: Sprachhandlungen zum Ausdruck von Widerspruch in einer linguistischen Kontroverse.- Konzepte des Lügens: Widersprüche und Vagheiten.- Contradiction and paradox in narrative.- Multimodaler Selbstwiderspruch.- Sprachlicher Ausdruck von Alltagsdissidenz 1933 bis 1945.- Entlehntes aber: Kontaktinduzierte Diffusion adversativer Konnektoren des konjunktionalen Typs.- Kolonialität, Zombies und Bangala: ein ethnografischer Werkstattbericht zu Widersprüchen und Widersprechen im Feld.
Julia Nintemann und Cornelia Stroh sind am Fachbereich Sprach- und Literaturbereich der Universität Bremen tätig.
Der Fokus des Bandes liegt auf Widerspruch als Gegenstandsbereich, unter den sprachliche Ausdrucksformen von Entgegensetzung, Paradoxie, Lüge und Einspruch ebenso fallen wie linguistische Methoden des Umgangs mit Widerspruch und Widersprüchlichkeiten in der sprachwissenschaftlichen Disziplinengeschichte. Dabei stellt sich die Linguistik nicht als homogene, sondern vielmehr als eine heterogene, vielseitige Disziplin dar, die es erlaubt, den Forschungsgegenstand aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten; die Beitragenden präsentieren insofern verschiedene innerdisziplinäre Schwerpunkte von linguistischer Widerspruchsanalyse, darunter der Blick auf Sprachhandlungen zum Ausdruck von Widerspruch in wissenschaftlichen, historischen, (post)kolonialen, narrativen oder alltäglichen Diskursen. Es werden einzelsprachliche Untersuchungen nicht nur europäischer Sprachen vorgenommen, sondern auch die crosslinguistische Vielfalt von widerspruchsindizierenden Konstruktionen betrachtet.