ISBN-13: 9783656199557 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 40 str.
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Institut fur Kunstgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Im 16. und 17. Jahrhundert gab die administrative Verdichtung der beherrschten Lander der Fursten zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Spielraum. Der Dreiigjahrige Krieg vollendete den finanziellen Verarmungsprozess der Stadte und schwachte ihre Autonomie so stark, dass immer mehr Bereiche, vor allem aber die Wirtschaft, von der obrigkeitlichen Reglementierung erfasst wurden. So sollte das tagliche Leben der Burger durch zahllose Gesetze von der Zunft- bis zur Kleiderordnung hin geregelt werden. Mit den immer starkeren Regulierungen durch den Landesherrn und dem aufkommenden Kameralismus setzte in Deutschland die Grundung von Planstadten beziehungsweise planmaig angelegten Stadten auf furstlichen Befehl ein. Diese Grundungen waren meist mit der Aufnahme einer groeren Gruppe von Fluchtlingen, also Personen, die noch kein eigenes Recht und keinen Besitz im Land hatten, verbunden. Vor allem wurden Hugenotten angeworben, die mit dem aufkommenden Absolutismus und der mit diesem eng verknupften Konfessionalisierung aus Frankreich vertrieben wurden, nachdem das Toleranzedikt von Nantes von 1598 von Konig Ludwig XVI. mit dem Edikt von Fontainebleau aufgehoben worden ist. Die erste Planstadt auf deutschem Gebiet war die von Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth fur hugenottische Glaubensfluchtlinge neu angelegte Stadt Erlang, wie Andreas Jakob betont, der die Geschichte Erlangens in dem Ausstellungskatalog (300 Jahre Hugenottenstadt Erlangen. Vom Nutzen der Toleranz, hrsg. von Christoph Friedrich) klar und fundiert darstellt. Dem Alfred Wendehorst gelingt es zwar auch die Geschichte chronologisch und detailliert dem Leser nahe zu bringen, jedoch scheint er zeitweilig von der Perspektive des Wissenschaftlers in die des schwarmenden Heimatforschers hineinzuger