ISBN-13: 9783656263524 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 36 str.
ISBN-13: 9783656263524 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 36 str.
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kontroverse um den normativen Gehalt der humanistischen Universitatsidee wird im 20. Jahrhundert an einer entscheidenden Konfliktlinie ausgetragen: Es geht dabei um die entscheidende Streitfrage, ob normative Pramissen der institutionellen Selbstbeschreibung sich als fur Bildungsprozesse integrierende, bewahrenswerte (Ideen-)Ressource oder als hinderliche Blockade der Effizienz von Bildungsprozessen erweisen. Jene Bildungsprozesse sind in modernen Gesellschaften nicht mehr ohne Weiteres unabhangig von gesellschaftlich-technischem Wandel und Prozessen wie einer massiven Bildungsexpansion zu denken. Sowohl die bedingungslosen Fursprecher, reformistischen Erneuerer als auch die Kritiker der neuhumanistischen Idee haben sich dabei im gesamten 20. Jahrhundert am "Mythos Humboldt" abgearbeitet. Zwischen C. H. Beckers entschiedener Bejahung des neuhumanistischen Erbes, Max Schelers soziologisch informierter Ernuchterung und schlielich der systemtheoretischen Verabschiedung einer uber normative Semantiken integrierten akademischen Vergemeinschaftung bleibt Humboldt der zentrale diskursive Bezugspunkt, zu dem sich jeder Neuansatz implizit oder explizit positioniert. Die Untersuchung zeigt, dass es offenbar falsch ist, dass Humboldt fur die moderne Universitat nur noch im Rahmen akademischer Sonntagsreden bedeutsam ist, vielmehr kommt kein bedeutender bildungspolitischer Entwurf und keine ernsthafte Theorie der Institution Universitat an ihm vorbei.