ISBN-13: 9783110233100 / Niemiecki / Twarda / 2010 / 257 str.
Narziss ist eine viel genannte Schlusselfigur der literarischen Dekadenz. Doch welche theoretischen Uberlegungen, Analogien und Umkehrschlusse zwischen Mythologie, Asthetik und Psychologie verbinden sich mit und in ihm? Es lasst sich hinsichtlich des westeuropaischen Theaters der Jahrhundertwende und der Zeit zwischen den Weltkriegen davon ausgehen und erkunden, wie Kunstlerfiguren dieser Epoche eine Aura und eine Charakterisierung eingeraumt werden, die sich an der sozialen Realitat orientieren - oder von dieser mitunter stark divergieren. Die im 19. Jahrhundert noch weit verbreiteten Gattungen des Kunstlerdramas und -romans weichen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zudem neuen Formen und Spielarten von "Gesamtkunstwerken" und der Selbst-Inszenierung. Den gemeinhin bekannten "Narzissten" wie Oscar Wilde oder Andre Gide stehen Dramatiker und Opernkomponisten wie J. M. Barrie oder Franz Schreker gegenuber, die Kunstlerleben zwischen Selbsthass und -zerstorung auf die Buhne bringen.