ISBN-13: 9783737580489 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 108 str.
Die Zeit um 1900. Zwei Jungen aus dem Wildauer Arbeitermilieu wollen unbedingt nach Berlin, haben aber kein Geld dafür. Sie versuchen auf möglich und unmögliche Art und Weise an das Fahrgeld zu kommen
Bahnhöfe sind immer wieder Schicksalsstationen, wo manche Lebensweiche gestellt wird - Weichen in Richtung Glück oder so ähnlich. Vom Gegenteil, vom Unglück, soll hier nicht lange die Rede sein. Schließlich waren es die überwiegend lustigen Geschichten aus der Kinderzeit meines Vaters, die mich zu diesem Buch veranlasst haben. Wie aber auch der Bahnhof Friedrichstraße, der in unserer Familie eine nicht unbeträchtliche Rolle gespielt hat. Das begann bereits vor mehr als hundert Jahren, als zwei Lausejungs aus Wildau, von denen einer dann später mein Vater wurde, sich unbedingt einbildeten, nach Berlin zum Bahnhof Friedrichstraße fahren zu müssen, um 'ooch mal det Schloss' vom Kaiser Wilhelm zu sehen. Geld hatten sie keinen einzigen Pfennig, und Taschengeld kannten die Kinder aus Arbeiterfamilien damals bestenfalls nur vom Hörensagen. Also setzten sie alles daran, mitunter auf sehr fragwürdige Weise, das Fahrgeld nach Berlin irgendwie aufzubringen. Aber es gibt da auch noch ein paar weitere Geschichten aus unserer Familie - um die jeweiligen Zeiten und Lebensumstände deutlich zu machen - die thematisch alle im Zusammenhang stehen. Und aus diesem Zusammenhang, wenn man so will, ist dann schließlich eine kleine Berliner Familiengeschichte der letzten hundert Jahre geworden.