ISBN-13: 9783656959724 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 42 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Volkerrecht und Menschenrechte, Note: 1,0, Universitat Osnabruck (Institut fur Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Debatte uber Zwangsheirat und hausliche Gewalt in Migrantenfamilien wurde ausgelost durch die bundesweite Kampagne der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes im Jahr 2003 unter dem Titel "Stoppt Zwangsheirat." Besonderen Nachdruck gewann die Diskussion aber durch die allgemein als Ehrenmord verstandene Bluttat an Hatun Aynur Surucu am 7. Februar 2005 in Berlin. Auf politisch-rechtlicher Ebene gab es diesbezuglich eine lange Diskussion, welche auf die Anhebung des Nachzugsalters fur Ehegatten von bisher 18 Jahren auf 21 Jahre zielte. Kritiker hielten die geplante Manahme zur Verhinderung von Zwangsehen nicht nur fur wirkungslos, sie auerten vielmehr verfassungsrechtliche Bedenken. Die Arbeit mochte einen Beitrag leisten zu einer differenzierteren Sichtweise des Phanomens der Zwangsverheiratung. In diesem Zusammenhang werden die Moglichkeiten rechtlicher Regelungen vor dem Hintergrund des aus den Grund- und Menschenrechten erwachsenden normativen Anspruchs in ihrem Fur und Wider dargestellt. Daran anschlieend skizziert der Autor die politische Auseinandersetzung zum Thema in ihrem Spannungs-verhaltnis zu den genannten normativen Erwartungen und reflektiert die Frage der Fundierung des universalen Geltungsanspruchs der Menschenrechte. Ein weiterer Schritt fragt aus soziologischer Sicht nach einer Erklarung fur die fortwahrende Diskrepanz zwischen normativem Anspruch und politischer Handhabung. Die Ursache hierfur wird in der empirischen Unvereinbarkeit nationalstaatlicher Verfasstheit der Politik mit dem universalen Anspruch der Grund- und Menschenrechte identifiziert. Auf dieser Grundlage wird schlielich ein Fazit als Beitrag fur weitere Diskussionen formuliert.