ISBN-13: 9783640303526 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Europa-Universitat Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Zasurjahr 1945 in Mittel- und Osteuropa, Sprache: Deutsch, Abstract: Zentrale Frage dieses Aufsatzes ist es, die Grunde zu erforschen, warum die weirussische Identitat wahrend der Sowjetzeit umgedeutet worden ist. Die Grunde dafur sind vor allem in den Kriegsereignissen von 1939 bis 1944 zu suchen. Die Erfahrung in jener Zeit hat zu einem Identitatszuwachs in der weirussischen Sowjetrepublik bzw. der heutigen Republik Weirussland gefuhrt. Die folgenden Ausfuhrungen zur sowjetischen bzw. der deutschen Besatzung, die unvorstellbare Zerstorung der Infrastruktur des Landes, die Zwangsmigrationen sowie die letztendliche Befreiung im Jahre 1944 durch die Rote Armee haben die Gesellschaft insgesamt nachhaltiger als jedes andere Ereignis verandert. Fur die Historiographie Weirusslands stellt die Aufarbeitung des Krieges daher eine Neubestimmung ihres Geschichtsverstandnisses dar. Es wurde eine neue Geschichte der WSSR fertiggestellt, die eine anti-polnische und anti-deutsche, gleichzeitig aber pro-russische Beziehungsgeschichte beinhaltete und somit, insbesondere durch den Groen Vaterlandischen Krieg, zur Dominanz der Sowjetgeschichte gefuhrt hat. Daher bezeichnen die Weirussen das Jahr 1944 als "Stunde Null." Ausgehend vom Einmarsch der Roten Armee in Weirussland wird ab diesem Zeitpunkt die Geschichte des Landes neu definiert. Die versuchsweise Bildung eines Staates in der Vorkriegszeit sollte vergessen werden. Von nun an sollte sich die Gesellschaft nur noch auf die Gegenwart im Rahmen der SU konzentrieren (LINDNER 1999: 302). Merkwurdig ist jedoch, wie leicht und flieend sich die Gesellschaft von dieser neuen Wirklichkeit hat uberzeugen lassen. Bis heute identifizieren sich die Weirussen mit der sowjetischen Vergangenheit. B