ISBN-13: 9783540524427 / Niemiecki / Miękka / 1990 / 173 str.
Die von Sneed und Stegmuller begrundete strukturalistische Wissenschaftstheorie erlaubt es, die Struktur und Dynamik empirischer Theorien hinreichend differenziert und zugleich realistisch zu beschreiben. Die vorliegende Arbeit will zeigen, da das strukturalistische Theorienkonzept mit Gewinn auch auf psychologische Theorien ubertragen werden kann. Dazu wird zunachst eine elementare Einfuhrung in dieses Theorienkonzept gegeben, die auch dem nicht einschlagig vorgebildeten Leser die Rezeption dieses Ansatzes ermoglichen soll. Exemplarisch werden dann drei psychologische Theorien aus strukturalistischer Sicht dargestellt: Die Balancetheorie von F. Heider, die Konformitatstheorie von B.P. Cohen und ein komplexes Netz psychologischer Nutzentheorien. Letzteres enthalt u.a. eine fur viele Einstellungs- und Lerntheorien grundlegende Theorie des subjektiv erwarteten Nutzens, die Prospect-Theorie von Kahneman und Tversky, sowie die Theorien der Leistungsmotivation von Lewin und Atkinson. Es wird deutlich, wie diese Theorien zusammenhangen, welchen empirischen Gehalt und welche Anwendungsbereiche sie haben. Damit wird der Forderung nach einer starkeren Integration der psychologischen Theorienbildung Rechnung getragen. Ferner werden die methodologischen und methodischen Ertrage der Rekonstruktionen jeweils deutlich herausgearbeitet, so da die Fruchtbarkeit einer strukturalistischen Auffassung psychologischer Theorien sichtbar wird.