ISBN-13: 9783656272335 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Recht, Kriminalitat abw. Verhalten, Note: 2,1, Technische Universitat Dresden (Soziologie), Veranstaltung: Rituale und Ritualitat, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem 11. September haben sich viele Wissenschaftler die Frage, welche Beziehung zwischen Terrorismus und insbesondere Selbstmordterrorismus und Religion besteht, gestellt. Da Selbstmordterrorismus sowohl bei religiosen als auch sakularen Terrorgruppen als Taktik genutzt wird, kann nicht davon ausgegangen werden, dass Selbstmordterrorismus ein Produkt der Hingabe zu spezifischen religiosen Uberzeugungen ist. Anstatt dessen stelle ich in der vorliegenden Arbeit jedoch die These auf, dass die Hingabe zum Kollektiv ein entscheidendes Moment fur Handlungen wie Selbstmordterrorismus ist, und dass diese Hingabe durch kollektive Rituale (ob nun religioser oder sakularer Natur) bestarkt und manifestiert werden. Gemeinschaftliche religiose Rituale haben einen verbindenden Charakter (vgl. Durkheim 1981), die hilft kollektive Handlungsprobleme zu uberwinden und die Ingroupkooperation zu steigern (vgl. Ginges 2009, 1). Terroristen benutzen aufwendige Rituale um Emotionen mit geheiligten Symbolen zu verbinden und Gruppenzugehorigkeit zu symbolisieren. Diese geheiligten Symbole sind emotional evokativ und in ihrer Motivation kraftvoll. Sie unterstutzen die Ingroupsolidaritat, das Vertauen und die Kooperation innerhalb dieser. Religiose Glaubenssatze, einschlielich der versprochenen Belohnungen im Jenseits, dienen weiterhin dazu die Kooperation zu fordern, indem sie den wahrgenommenen Kosten von Handlungen wie Selbstmordterrorismus andern. Um der Antwort auf die Frage welche Rolle Rituale i n Bezug auf Terrorismus im Allgemeinen und Selbstmordterrorismus im Besonderen, wende ich mich im 1. Kapitel zunachst kurz einer These von Yoeli und Pratos (2008) zu, die in ihrem Aufsatz "Terrorism is the Ritual Abuse of the Twenty-first Century" Terrorismus als einen Kult