ISBN-13: 9783668098473 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1.7, Universitat zu Koln, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwischen 1808 und 1809 schrieb Johann Wolfgang von Goethe den Roman "Die Wahlverwandtschaften." Dieses Werk gilt auch deshalb als auerst "kunstvoll," weil es eine Vielzahl an Lesarten und Deutungsmoglichkeiten erlaubt. Eine dieser Lesarten soll im Folgenden untersucht werden. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Frage nach der Funktion der religiosen Bezuge in den Wahlverwandtschaften. Diese Frage setzt die Pramisse voraus, dass im betreffenden Werk solche Bezuge enthalten sind. Es gilt also zunachst die Existenz dieser Bezuge nachzuweisen und letztere anschlieend zu deuten. Diese Arbeit verwendet den Begriff "religios" bzw. "Religion" in erster Linie im Sinne der deutschen Gegenwartssprache, sodass eine Eingrenzung und Definition mithilfe des Dudens vorgenommen werden kann. Hier wird Religion als "(meist von einer groeren Gemeinschaft angenommener) bestimmter, durch Lehre und Satzungen festgelegter Glaube und sein Bekenntnis" bzw. "glaubig verehrende Anerkennung einer alles Seins bestimmenden gottlichen Macht" bezeichnet. Beide Begriffserklarungen haben gemein, dass Religiositat auf Wissensinhalten basiert, die sich einer objektiven Beweiskraft weitestgehend entziehen. In dieser Arbeit findet die zweite der eben genannten Bedeutungsebenen eine haufigere Verwendung, da das erstgenannte Begriffsverstandnis eher auf starker institutionalisierte Gemeinschaften referiert, wahrend die zweite Bedeutungsebene individuelle Ansichten mit einschliet. Der Erkenntnisgewinn einer solchen Arbeit kann sich dadurch auszeichnen, dass die verschiedenen religiosen Anspielungen und Symbole im betreffenden Roman einem "gemeinsamen Nenner" zugeordnet werden, der aus einer ubergeordneten Funktion aller Bezuge besteht.