ISBN-13: 9783640480906 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 38 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritaten, Minoritaten, Note: 2,0, Universitat Osnabruck, Veranstaltung: Europaische Zivilgesellschaften im Wandel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zivilgesellschaft gewinnt in Deutschland zunehmend an Starke und gesellschaftlicher Relevanz, fur Jurgen Kocka (2001: 4) verbreitet sie sich sogar wie eine "Epidemie." Dies ist ein Erfolg der starkeren offentlichen Wahrnehmung, denn burgerschaftliches Engagement nimmt in Deutschland immer starker zu. Der Begriff der Zivilgesellschaft ist den Debatten haufig schon zu einer "Zauberformel" geworden, mit der nahezu alle Steuerungs- und Integrationsprobleme nicht nur des Staates, sondern obendrein auch noch des Marktes gelost werden sollen. Diese Arbeit soll sich aber nicht mit den aktuellen Debatten um Zivilgesellschaft beschaftigen, sondern mit der Zivilgesellschaft in historischer Perspektive befassen. Genauer gesagt mit Zivilgesellschaft im deutschen Kaiserreich. Einer Zeit, in der sich Deutschland rasant vom Agrarstaat zum Industriestaat wandelte, und wo Vereine und Verbande wie Pilze aus dem Boden sprieen. Je komplexer die deutsche Gesellschaft wurde, desto bunter wurde auch das Vereins- und Verbandsleben. Es gab in der Zeit des Kaiserreiches, so resumierte Volker Berghahn (2003), "am Ende keine menschliche Tatigkeit, der man nicht in einer Organisation zusammen mit Gleichgesinnten nachgehen konnten." In dieser Arbeit soll daher die Frage geklart werden, warum ausgerechnet in einem nicht-demokratischen Regime wie dem deutschen Kaiserreich eine der organisationsmachtigsten Zivilgesellschaften in Europa entstand. Zum besseren Verstandnis wird zunachst auf die Definition der Zivilgesellschaft, ihrer Begriffsgeschichte und ihrer Entwicklung in der Zeit bis zum Kaiserreich eingegangen. Dann folgt zudem ein Blick auf die Gesellschaftsstruktur des Kaiserreiches geworfen, um fur die bessere