ISBN-13: 9783810038289 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 374 str.
Wie un schwer zu erkennen, handeIt es sich bei der von Stefan Huber vorge legten Arbeit tiber Zentralitat und InhaIt religioser Deutungs- und Orientie rungsmuster urn eine Untersuchung aus dem Bereich der psychologischen empirischen Religionsforschung. Dadurch wird fUr Leser dieser religionsso ziologischen Reihe unweigerlich die Frage aufgeworfen, warum eine religi onspsychologische Arbeit in einer religionssoziologischen Reihe verOffent licht wird. Die Antwort ist in ihrem Kern relativ einfach: Die Oberlegungen, die von Huber vorgetragen werden, sprengen den Rahmen einer provinzialis tisch verstandenen Religionsforschung. Sie setzen sich nicht nur mit einer KernfTage auseinander, die fUr die Religionspsychologie eine groBe Bedeu tung besitzt, nein sie behandeln auch das vielleicht zentrale Problem der empirisch arbeitenden Religionssoziologie. Zur Begrtindung dieses Urteils ist etwas weiter auszuholen. 1m Kontext der zuweilen heftigen Debatte urn Individualisierung oder Verschwinden von Religiositat - wie es die Sakularisierungsthese der Religi onssoziologie betont - ist die empirische und theoretische Auseinanderset zung tiber die Moglichkeiten der Messung und Bestimmung von Religiositat und religiosen Einstellungen immer mehr zum entscheidenden Kriterium der Durchsetzung eines Standpunktes geworden. Bemangeln doch Anhanger der Individualisierungstheorie von Religiositat genauso die Verwendung eines unzureichenden Religionsbegriffes ihrer Widersacher, wie dies auf der Ge genseite die BefUrworter der Sakularisierungsthese mit Richtung auf die Ana lysen der Individualisierungstheorie der Religiositat tun. Nicht seIten gleiten diese Diskussionen letztendlich in den reflexartigen Vorwurf einer falschen Begriffsverwendung ab, die die Unterlassung jeglicher weiterer inhaltlicher Beschaftigung mit den Argumenten der Gegenseite zu rechtfertigen scheint."