ISBN-13: 9783640516438 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 8, Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt am Main, Veranstaltung: Strafgerechtigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die sog. Radbruchsche Formel, die der Heidelberger Rechtsphilosoph und Strafrechtler Gustav Radbruch im Jahre 1946 in seinem Aufsatz "Gesetzliches Unrecht und ubergesetzliches Recht" aufgestellt hat, ist in der Rechtsphilosophie zweifelslos der bekannteste Versuch, sich methodisch mit dem in den Jahren 1933 bis 1945 begangenen nationalsozialistischen Unrecht auseinanderzusetzen. Ausloser dieser sog. Naturrechtsrenaissance der unmittelbaren Nachkriegsjahre war die rechtsphilosophische Diskussion der Frage nach einer ruckwirkenden Bestrafung von Systemunrecht. Radbruchs These, dass das inhaltlich ungerechte Gesetz der Gerechtigkeit zu weichen habe, wenn der Widerspruch des positiven Gesetzes zur Gerechtigkeit ein unertragliches Ma erreicht, beeinflusst die Naturrechtsdiskussion bis heute. Der Ruckgriff auf "Naturrecht" bzw. "uberpositives Recht" als Prufungsmastab durchzieht die Rechtsprechung deutscher Gerichte seit Entstehung der Bundesrepublik bis in die jungere Vergangenheit. Sind offenkundige Unrechtsgesetze einschlielich der auf ihrer Grundlage ergangen Urteile und Manahmen als bestehendes Recht anzusehen oder waren sie obwohl in Gesetzesform erlassen, von Anfang an als ungultiges Nicht-Recht zu betrachten? .. Zunachst erfolgt eine kurze Bestimmung der Begriffe Rechtspositivismus und Naturrecht. Anschlieend wandert der Blick auf den historischen Kontext. Hier erfolgt eine Darstellung des Rechtspositivismus vor 1933 und des Unrechtspositivismus im Dritten Reich. In einem nachsten Schritt wird versucht, die Naturrechtsrenaissance nach 1945 zu beschreiben, d.h. Aspekte wie Ursache, Anlass sowie Ablauf der Naturrechtsrenaissance zu beleuchten. Den ersten Schwerpunk