ISBN-13: 9783528089184 / Niemiecki / Miękka / 1988 / 250 str.
l "Zeit" ist das meistgebrauchte Hauptwort der deutschen Sprache, woraus man schliessen konnte, dass es sich um einen wohlverstandenen Begriff han delt. Allein der beruhmte Ausspruch Augustinus': "Wenn mich niemand danach fragt, weiss ich's; will ich's aber einem Fragenden erklaren, weiss ich's nicht," behalt auch heute noch seine Gultigkeit. Diese Problematik, dass wir einerseits die gelebte Zeit als naturlich und vertraut empfinden und dass andererseits eine genauere Analyse des Begriffs Zeit oft auf Widerspruche fuhrt, spiegelt sich in den meisten philosophischen Abhandlungen wider. Das Schrifttum zum Themenkreis "Zeit" ist derart umfassend, dass wohl kein Werk, welches sich heute mit diesem Problem befasst, Vollstandigkeit beanspruchen kann. Dementsprechend ist auch der Anspruch dieses Buches bescheiden: Es wurde der Versuch unternommen, an Hand einer kleinen Auswahl von Autoren die Entwicklung des Zeitbegriffs und die damit ver bundenen Problemstellungen uber einen Zeitraum von mehr als zweitausend Jahren aufzuzeigen. Von den griechischen Philosophen ausgehend, ver schiebt sich mit der Entstehung der Einzelwissenschaften die Thematik von der Philosophie mehr und mehr zu den Naturwissenschaften. Dabei kommt der Physik als Grundwissenschaft fur alle anderen Naturwissenschaften eine besondere Rolle zu. Neben Philosophen kommen daher aus den Naturwis senschaften hauptsachlich Physiker zu Wort. Bei der Auswahl wurde beson ders Bedacht darauf genommen, dass die aufgenommenen Beitrage aufeinan der Bezug nehmen bzw. sich erganzen. Ihre chronologische Anordnung ver deutlicht die Abhangigkeit philosophischer Reflexionen und naturwissen schaftlicher Analysen des Zeitbegriffs vom jeweiligen Entwicklungsstand der Wissenschaften."