ISBN-13: 9783810004130 / Niemiecki / Miękka / 1984 / 233 str.
ISBN-13: 9783810004130 / Niemiecki / Miękka / 1984 / 233 str.
Obwohl die kulturelle und okonomische Bedeutung von Wissen schaft, die zu einem der grossten institutionellen Komplexe moderner Gesellschaften geworden ist, ausser Frage steht, konstatierte Barnes noch 1972, dass eine systematische Untersuchung der Beziehungen zwischen Wissenschaft und 1 Gesellschaft nicht vorliegt. ) Daranhat sich bis heute im Grunde nichts geandert. Unubersehbar ist jedoch das immer starkere Interesse im vergangenen Jahrzehnt an wissenschaftssoziologischen Frage stellungen, die die wissenschaftsinternen Strukturen thema tisieren. Ebenfalls nicht zu ubersehen sind die verstarkten Anstrengungen, der Komplexitat des Gegenstandes durch eine multi- oder interdisziplinar konzipierte "Wissenschafts wissenschaft" gerecht zu werden. Dabei gehen die wesentlichen Impulse von Kuhn aus, der die Meinung vertritt, dass Wissenschaftssoziologie und Wissen schaftswissenschaft "bei richtiger Auffassung beider Ge biete" weitgehend identisch sein mussten und der der Sozio logie explizit das Primat in einer Analyse der Entwicklung 2 der Wissenschaft zugeschrieben hat. ) Herausfordernd sind solche Aussagen vor allem, wenn man sich die gangigen Kon zeptionen derjenigen Disziplinen vergegenwartigt, die tra ditionellerweise den Fortschritt und die Entwicklung von Wissenschaft thematisierten, der Wissenschaftsgeschichte und der Wissenschaftsphilosophie, insbesondere des ein flussreichen "Kritischen Rationalismus." Beiden gemeinsam ist die Vorstellung einer eigenstandigen Entwicklung von Wissenschaft. Diese Konzeption verbietet geradezu eine soziologische Analyse der internen Entwick lungsstruktur von Wissenschaft. 1) Barnes, B., Sociology of Science, Harmondsworth 1972, s. 9 2) Kuhn, T.S., Postscript-1969, in: Weingart, P., (Hrsg.), Wissenschaftssoziologie 1, a.a.O., S. 288 (im folg