ISBN-13: 9783824461233 / Niemiecki / Miękka / 1995 / 248 str.
Etwa seit 1970 und neuerdings zunelunend wird ernsthafte Kritik an den spat industriellen Wachstumsgesellschaften geubt. Die Offentlichkeit ist wegen etlicher damit verbundener Umstande, wie Uberproduktionen bei gleichzeitiger Verarmung weiter Regionen der Zweiten und Dritten Welt, bedrohlicher werdende Umweltkrisen, Dauerarbeitslosigkeit u. a. verunsichert. Viele Kritiker der Okonomie aber auch eine grosser werdende Zahl von Okonomen fordern das Nachdenken uber Alternativen zum technisch-okonomischen Wachstums- und Fortschrittsparadigma, zumal die unverkennbaren Leistungen der Industrialisierung fur den Wohlstand verstarkt zu Lasten der Natur und zu Lasten der Rohstoffe liefernden Entwicklungslander gehen. Auch wenn die augenblickliche Hochkonjunktur der Interessen an ethischen Fragen teilweise ein reiner Modetrend ist, steht doch ausser Frage, dass eine tatsachliche "ethische Lucke" in der Okonomie besteht. Das lange Zeit vorherrschende neoklas sisch-liberale Gleichgewichtsparadigma, aber auch die traditionellen keynesianischen Lehren haben nach Adam Smith, der Okonom und Moralphilosoph war und fur den die okonomische Marktanalyse eingebettet ist in ein ethisches System, in der okonomischen Teildisziplin die ethisch-moralische Fortentwicklung von Wissenschaft und Gesellschaft unterbrochen. Frau Hollstein geht es in ihrer Arbeit um die Sichtung und Fortentwicklung der zum Teil kontroversen und zum anderen Teil diffusen wirtschaftsethischen Beitrage in Deutschland und Frankreich. Einleitend und grundlegend skizziert Frau Hollstein unter dem Stichwort Para digmawechsel die Entwicklung der Naturwissenschaften, um danach das Verhaltnis von Umwelt und Natur einerseits und Wirtschaftswissenschaften andererseits zu dis kutieren. Dabei ergibt sich quasi zwangslaufig eine Auseinandersetzung mit dem Utilitarismus, der als ethische Basis traditioneller okonomischer Theorien angesehen werden darf."