ISBN-13: 9783531140667 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 362 str.
chen und leicht beeinfluBbaren - aber neben ihnen auch die nUchternsten, vorurteils freisten, kritischsten und staatsbewuBtesten, die bei ihrer Wahl wirklich das W ohl des Ganzen im Auge haben" (Haffner 1980: 139). Sie legten strenge Kriterien an und sahen sich starker als andere BUrger "bei jeder Wahl von neuem die konkurrie renden Parteien und Parteigruppen genau daraufhin an], welche den besten Regie rungschef und die beste Regierungsmannschaft prasentiert und welche in der gerade bestehenden Situation die erfolgversprechendste Politik vertritt" (Haffner 1980: 135). Wechselwahler verkorpem - so darf man die politische Rhetorik und Publizi stik zusammenfassen - daher weit mehr als andere Segmente des Elektorats den idealtypisch, mUndigen BUrger' (siehe etwa Wieland 2000: 47), del' eigenstandig fundierte politische Urteile entwickeln kann und daher als unabdingbares Element einer funktionierenden Demokratie gilt. Die empirische Wahlforschung erkennt in del' Wechselwahl ebenfalls einen wich tigen Gegenstand (siehe etwa Wattenberg 1998: X), doch sind der Stellenwert, der ihr beigemessen wird, und die Blickwinkel, unter denen sie untersucht wird, einem Wandel unterworfen. In del' Entstehungsphase del' modernen, auf Umfragen gesttitz ten Wahlforschung wirkte die Beschaftigung mit Wechselwahlern und ihrer Funkti on im demokratischen Wettbewerb als eine Triebfeder fur die Entwicklung del' ge samten Disziplin. Ais Ausgangspunkt diente die Uberlegung, daB Veranderungen in del' Stimmenverteilung zwischen den politischen Kraften fUr das politische System ein groBes Innovationspotential bargen, da es auf dies em Wege in den Stand versetzt werde, neue Ziele zu verfolgen und sich veranderten Umweltbedingungen anzupas sen."