"... Das Anregungspotential des mit vielen interessanten Literaturbeispielen aufwartenden Buches, dem mehr an einer Proliferation produktiver Metaphern als einer strengen Arbeit am Begriff gelegen zu sein scheint, ist gewiß sehr hoch und sollte, schon um das eigene Denken in Bewegung zu lassen oder zu setzen, wohlwollend geprüft werden." (Till Kinzel, in: Informationsmittel IFB, 15. September 2019)
Theorie – Auf dem Weg zu einer Philologie der Literaturen der Welt.- Vektoren – Politische und kritische Potentiale relationaler Philologie.- Archipel I – Occidentes-Orientes.- ZeitRäume – Vom Lebenswissen der Literaturen der Welt.- Archipel II – America(s) transareal.- Bibliographie.- Personenregister.
Ottmar Ette ist Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam, u.a. Honorary Member der Modern Language Association of America (MLA) und Ordentliches Mitglied der Geisteswissenschaftlichen Klasse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Dieser Band versucht die Entfaltung einer Theorie und Praxis der Literaturen der Welt ausgehend von Erich Auerbachs Auseinandersetzung mit dem von Goethe geprägten Weltliteratur-Konzept. Allein bewegungsgeschichtlich an Mobilität ausgerichtete Kultur- und Literaturtheorien sind heute wohl in der Lage, der verwirrenden Vielfalt hochdynamischer Veränderungen in der Welt durch die Betrachtung transarealer Bahnungen im Feld der Literatur gerecht zu werden. Es handelt sich dabei um das Erfassen von literarischen Austausch- und Transformationsprozessen zwischen Mittelmeer, Atlantik und Pazifik, die das Zusammenspiel verschiedener Erzählmöglichkeiten von Raum und Zeit aus einer gleichsam fraktalen und vielperspektivischen Sichtweise erfassen. Die Literaturen der Welt bilden ein Labor des Polylogischen, eine Schule des viellogischen Denkens, die es uns erlaubt, in unterschiedlichen Logiken zugleich zu denken und damit Zukunft aus der Vielfalt zu gestalten.