ISBN-13: 9783050054728 / Łaciński / Twarda / 2011 / 319 str.
Epikur, 341-270 v. Chr., ist einer der am haufigsten - oft auch absichtlich - missverstandenen Autoren der Antike. Im Zentrum seines Denkens steht die Frage: Worauf beruht die Gluckseligkeit des Weisen? Epikur antwortet: Der Weise ordnet sein Leben nach Regeln, die ihn von Furcht - vor den Gottern ebenso wie vor dem Tod -, von Begierde und Schmerz befreien. Epikurs Lustbegriff fuhrt also nicht, wie haufig behauptet wurde, zu Vollerei, Egoismus und Ausschweifung, sondern zu einem Zustand der Ruhe, die aus einer zuruckgezogenen, naturgemaen Lebensweise resultiert. Der Mensch soll sich an den Dingen erfreuen, die die Natur ihm schenkt, sich damit aber auch bescheiden: mit dem Freundeskreis, dem Becher Wein und einem Stuck Brot. Epikurs Wirkung reicht uber Cicero, Seneca, die spaten Neuplatoniker bis zu den franzosischen Moralisten des 17. Jahrhunderts, ja bis zu Nietzsche und in die Gegenwart.
Epikur (341 270 v. Chr.) begründete die hedonistische Lehre, die immer wieder missverstanden und falsch gedeutet wurde. Rainer Nickel bietet in der Einführung des Bandes eine eigene klare Definition der epikureischen hedone. Danach empfehlen die philosophischen Schriften Epikurs nicht die Vernachlässigung der Vernunft zugunsten angenehmer Sinnesempfindungen, sondern die ratio als Mittel, um die menschliche Lebensqualität zu verbessern.