Ich bin als 12. Kind einer verarmten deutschen Familie (genannt Siebenbürger Sachsen), kurz nach dem 2. Weltkrieg, in Sieben-bürgen, auch als Transsilvanien bekannt, im rumänischen Sozialismus (zunächst Volksrepublik Rumänien) auf die Welt gekommen. Wenn man damals, als Kind, etwas zu essen, den Hintern in einer warmen Hose, ein geflicktes Hemd, gestrickte Socken und ein Paar besohlte Schuhe hatte, war man glücklich. Das alles hatte ich und war glücklich, denn ich konnte damals noch nicht zwischen wenig, mehr und viel unterscheiden. So ging es den meisten deutschen Kindern in Siebenbürgen.Die Eltern wurden, wie fast alle , enteignet. Vater und meine älteren Geschwister, zusammen mit sehr vielen Sie-benbürger Sachsen, wurden jahrelang nach Russland verschleppt. Viele von ihnen kamen nicht wieder, viele kamen als Krüppel zurück und andere waren für immer gebrochen.Wie alle Sachsen aus Siebenbürgen träumten wir über Jahrzehnte von der Freiheit und vom Auswandern nach Deutschland. Mit diesem Erbgut ausgestattet, begab ich mich auf die Suche nach der Freiheit.