Sozioökonomische Verunsicherungen in der politischen 'Entscheidungsgesellschaft' - Von der Nachkriegsprosperität zur Stagnationsgesellschaft - Der langsame Zerfall kollektiver Arrangements - Regionale Disparitäten im sozioökonomischen Wandel: vom regionalen Ausgleich zur Förderung von 'Metropolregionen' - Regionale Entwicklungsstrategien: von Zukunftsstandorten und 'Restregionen' - Gesundheitswirtschaft als 'Zukunftscluster' - Über den Inkrementalismus hinaus: Neue politische Strategien für den Umgang mit Risiken
Dr. Rolf G. Heinze ist Professor für Arbeits- und Wirtschaftssoziologie an der Ruhr-Universität Bochum.
Der Wirtschafts- und Sozialstandort Deutschland zeichnet sich durch eine Koexistenz von Stagnation auf dem Arbeitsmarkt, sozialen Marginalisierungsprozessen und betrieblichen Umstrukturierungen aus. Im Buch werden diese neuen Realitäten aus wirtschafts- und arbeitssoziologischer Sicht analysiert und historisch eingeordnet. Es widmet sich explizit den institutionellen Pfeilern des traditionellen "Modell Deutschland" (wie den Tarifpartnern, dem traditionellen Wohlfahrtsstaat) sowie den Gestaltungschancen der Politik, die auch durch die Große Koalition nicht den erhofften Umschwung erbracht hat, sondern eher erschöpft wirkt. Es werden aber auch Ansatzpunkte für eine neue Prosperität gesucht. Wachstumsfelder wie die Gesundheitswirtschaft und die Medizintechnik sowie regionale Innovationssysteme und eine strategisch breit angelegte Gründerförderung werden als Ankerpunkte für eine strukturelle Modernisierung diskutiert. Wenn auch die Politik nicht mehr die klassische Rolle als zentrales Steuerungsmedium spielen kann, so kann sie doch im Prozess eines strategischen Monitorings den sozioökonomischen Wandel aktiv unterstützen und eine neue Architektur der sozialen Sicherung mit aufbauen.