ISBN-13: 9783540070825 / Niemiecki / Miękka / 1974
Wir nehmen am Evolutionsprozess des Lebens teil, doch ist der Mensch sich erst in den letzten 100 Jahren seines evolutionaren Ursprungs klar geworden. Die Folgen, die die Reorientierung von Mensch zur Natur mit sich bringt, sind noch nicht lange genug T eil seines Lebens gewesen, um in das menschliche begriffliche Denken uber sich selbst aufgenommen worden zu sein. Die emotio nellen Kontroversen des letzten Jahrhunderts setzten sich in dieses Jahrhundert fort und haben eine vernunftige Einschatzung der Ent wicklungsgeschichte in Beziehung zum Menschen verzogert. In den letzten Jahren gab es jedoch ein paar Veroffentlichungen von fuhren den Biologen (DOBZHANSKY, 1962, 1967; SIMPSON, 1964; LACK, 1961; THORPE, 1962), die den Beginn einer evolutionaren Philoso phie zeigen, die auf einem ausgewogenen Verstandnis des evolutiona ren Prozesses beruht, so wie er heutzutage dargestellt wird. Wenn wir die Geschichte der evolutionaren Entwicklung leben der Formen uberdenken, haben wir die Tendenz, uns als Betrachter der evolutionaren Reihe zu sehen, indem wir uns der unermesslichen Grosse und wundervollen Produktivitat dieses biologischen Prozes ses standig erinnern. Aber wir sind in der Reihe. Es genugt nicht, dass wir daran denken, dass der Mensch im allgemeinen davon betroffen ist. Es ist das Gefuhl personlichen Miteinbezogenseins, 1 Dieser Text ist die Wiedergabe einer Vorlesung, die am 11. Januar 1967 am Gustavus Adolphus College, St. Peter, Minnesota, gehalten wurde. Diese dritte jahrliche Nobel Konferenz stand unter dem Thema "Der menschliche Geist." Die ursprungliche Form der Vorlesung wurde beibehalten und der Text wurde gegenuber der Konferenz nur wenig geandert."