ISBN-13: 9783764309329 / Niemiecki / Miękka / 1978 / 107 str.
Meine Zahlentheorievorlesung des vergangenen Wintersemesters, deren Niederschrift ich hiermit dem mathematischen Publikum unter- breite, hatte zwei Ziele. Das erste war, die Rechenfertigkeit meiner Horer zu verbessern. Dabei meine ich mit Rechenfertigkeit nicht etwa Rechenschnelligkeit, die im Rechenunterricht der Schule, wie ich. wiederum durch meine Kinder wei, allzusehr in den Vordergrund geruckt wird. Rechenfertigkeit sollte zu allererst Rechensicherheit mit sich bringen, denn Schnelligkeit bedeutet gar nichts, wenn das Ergeb- nis falsch ist. Man sollte sich also Zeit lassen beim Rechnen. Man sollte sich Rechenaufgaben erst einmal ansehen, bevor man anfangt zu rechnen. Denn Zahlen sind Individuen, und ein geschickter Rechner wird ihre individuellen Eigenschaften bei der Rechnung nutzen. Re- chenfertigkeit heit also auch, da man Rechenvorteile erkennt und nutzt. Das fangt schon damit an, da man den Malpunkt zwischen zwei Zahlen nicht als zwingenden Befehl auffat, die Multiplikation auch wirklich auszufuhren. (Wer glaubt, so etwas brauche man nicht zu erwahnen, der beobachte einmal, wie viele uberflussige Rechnungen Kinder machen, wenn sie Bruche addieren, multiplizieren oder der Groe nach vergleichen. ) Solcherlei predige ich immer wieder meinen Kindern, und solcherlei wollte ich auch den Horern meiner Vorlesung nahebringen. Hierzu gehort naturlich auch zu zeigen, wie man Satze der Zahlentheorie benutzen kann, um zu numerischen Resultaten zu kommen. Da dies moglich ist, ist schlielich nicht verwunderlich, entstand doch ein groer Teil der Zahlentheorie aus den Bedurfnissen der Rechenpraxis; man denke etwa an Euler, der z. B.