Franz Brentano (1838-1917) verband die Philosophie eng mit der Psychologie, die für ihn die Grundwissenschaft schlechthin war. Er war Begründer der Aktpsychologie, eine idealistische Strömung philosophisch-psychologischen Denkens, die vor allem an Traditionen der mittelalterlichen Scholastik anknüpft. Brentano lehrte nach seiner Habilitation 1866 erst in Würzburg, später in Wien Philosophie. Zu seinen Schülern zählten Edmund Husserl, Alexius Meinong, Sigmund Freud und Rudolf Steiner. Seine Lehre beeinflusste maßgeblich die Grazer Schule und die Phänomenologie.