ISBN-13: 9783663117827 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 261 str.
ISBN-13: 9783663117827 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 261 str.
I Kausalitat in der Geschichte Jede Wissenschaft konstituiert sich durch die Bestimmung ihres Gegen standes, seine Abgrenzung gegenuber anderen Gegenstanden sowie durch die Definition von Begriffen und Methoden, die fur seine Erforschung von besonderer Relevanz sind. Als in der griechischen Antike der Gegen stand der Natur reflexiv eingeholt wurde, vollzog sich eben diese doppelte Bewegung: "Natur" entstand als eigenstandiger Bereich des Wissens zu gleich mit der Wissenschaft, die auf ihre Erforschung gerichtet ist und dafur spezifische theoretische Mittel bereithalt, zugleich also mit der Philosophie der Natur. Es ist nicht allein die Naturphilosophie, sondern Philosophie schlechthin, die sich hier konstituiert, denn korrespondierend zum Begriff der Natur bildet sich ein neuer Begriff des Kunstlichen heraus, unter den insbesondere die menschlichen Gestaltungen fallen, und der die Reflexionen uber die geistig-kulturelle Lebensfuhrung des Menschen in neue Bahnen lenkt. Der Schritt vom Mythos der Natur zur Philosophie der Natur markiert einen Dezentrierungsprozess: Natur als Gegenstand des Philosophierens ist von Anfang an entzauberte Natur, ein Bereich von Ereignissen in der Welt, fur den anthropomorphe, magisch-animistische Deutungen ausgedient haben und neuen, wissenschaftlichen weichen mussen. Natur, soweit sie unbelebt ist, ermangelt der Vernunft, des Bewusstseins, des Willens und der Wahrnehmung - das ist die radikale Einsicht dieser neuen Philosophie. Sicher, auch die Lebewesen bilden eine Teilklasse der Natur, und ihre Aktivitaten lassen sich als selbsttatig und bewusst, vielleicht sogar als willentlich beschreiben."