ISBN-13: 9783656473596 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Neueste Geschichte, Europaische Einigung, Note: 1,0, Europa-Universitat Viadrina Frankfurt (Oder) (Professur fur Geschichte Osteuropas), Veranstaltung: Grenzland Europa. Das ostliche Europa als Laboratorium fur Grenzverschiebungen, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 1990er-Jahren hat der nach regionaler Integration strebende Kontinent Europa eine gewaltsame, mit Burgerkriegen verbundene Desintegration auf dem Westbalkan erlebt. Der sukzessive Zerfall des sozialistischen Jugoslawiens und die damit einhergegangenen blutigen Konflikte werden haufig auf das ethnische Mosaik in dieser Region zuruckgefuhrt. Auf der anderen Seite existierte die jugoslawische Foderation mit ihren Teilrepubliken Kroatien, Slowenien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien und den autonomen Provinzen Kosovo und Wojwodina unter Prasident Josip Broz Tito uber Jahrzehnte hinweg. Die Foderation prasentierte sich gern als Staat mit "sechs Republiken, funf Nationen, vier Sprachen, drei Religionen, zwei Alphabeten und einer Partei" (zit. nach Mappes-Niediek 2005: 25). Das Land zeigte sich an seinen Auengrenzen fur sozialistische Verhaltnisse vergleichsweise durchlassig und im Inneren existierten keine manifesten Grenzen im Sinne von Staatsgrenzen zwischen den Teilrepubliken. Es stellt sich die Frage, durch welche Faktoren das sozialistische Jugoslawien ethnische, religiose, soziale und wirtschaftliche Grenzen uberwinden und der Vielvolkerstaat zusammenhalten konnte. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Analyse des Wendepunktes interessant: Welche Art von Grenzen wurden Anfang der 1990er-Jahre zu Frontlinien? Wie konnten sich diese Grenzen konstituieren und warum fuhrten sie zu den kriegerischen Auseinandersetzungen? Wer steckte hinter der Massengewalt? Wurden Nachbarn zu Tatern? Ziel dieser Arbeit ist, Erklarungen fur die Transformation latent wahrzunehmender Grenzen in scharfe Grenzen und Fronten