ISBN-13: 9783656354994 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 56 str.
ISBN-13: 9783656354994 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, einseitig bedruckt, Note: 2,0, Justus-Liebig-Universitat Gieen, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Kitzingen im Jahr 1614. Die Honoratioren der Stadt entschlieen sich aufgrund der teuren Anschaffungskosten, eine Zeitung in einem gemeinsamen Abonnement zu bestellen und somit die enormen Anschaffungskosten auf die Schultern von mehreren wohlhabenden Burgern zu verteilen. Die ca. 15 Mitglieder, unter ihnen der Stadtvogt, funf Pastoren, der Dekan, der Diakon, ein Ratsherr, ein Arzt, ein Advokat und der Schulmeister, geben sich noch im selben Jahr eine eigene Satzung, in der sie die genaue Umlaufzeit der Zeitung, die oft nicht mehr als eine Stunde betragt, und die genaue Reihenfolge in der Verschickung festlegen. Der spiritus rector dieser Vereinugung ist der Postmeister Pankraz Muller, an den auch die Gebuhren von einem halben Taler zu zahlen sind.1 Die "Zeitungskompagnie" zu Kitzingen besteht nur zehn Jahre. Doch kann den Kitzingern attestiert werden, dass sie ihrer Zeit weit voraus waren. Die groe Stunde der Lesegesellschaften, deren Sinn und Zweck es war, die hohen Kosten fur (abstrakt formuliert, aber ganz im Sinne der aufgeklarten Burger) Bildung so gering wie moglich zu halten, kam mit ihren vielfaltigen Ausformungen und in ihren verschiedenen Stadien erst rund 150 Jahre spater. Sie pragte fur etwa ein halbes Jahrhundert die Zeit des ersten burgerlichen Aufbegehrens gegen Adel und Klerus. Um sich das Revolutionare oder, weniger drastisch ausgedruckt, Neue an dieser Entwicklung klar zu machen, muss man sich auch die Verhaltnisse in der standisch gepragten Welt vor und um 1750 vor Augen fuhren (Abschnitt 1). Bildung, also grob gesagt die Kompetenz zum Lesen und Schreiben, lag im berufsspezifischem Metier der Akademiker und Literaten; der Umgang mit der Schrift und deren Beherrschung war lange Zeit das Privileg einiger Weniger, zumeist au