ISBN-13: 9783428186150 / Niemiecki / Twarda / 2022 / 192 str.
Die Domänenwirtschaft in Preußen wurde im 19. Jahrhundert von der preußischen Beamtenschaft dominiert, was zu einer Verbürokratisierung des Verwaltungssystems führte. Die Arbeit konzentriert sich auf das Domänenamt Schöneck in Westpreußen, das ein Amt blieb bis zum Ablösegesetz vom 2. März 1850 und deren Vorwerke danach als Domäne zur Verpachtung kamen, obwohl die Kontinuität als Königlicher Besitz in regelmäßigen Abständen infrage gestellt wurde. Den Rahmen für die Verträge setzten ständig überarbeitete »Allgemeine Verpachtungs-Bedingungen«. Quellen sind die Akten der Domänenverwaltung im GStA PK in Berlin und im Staatsarchiv Danzig. Die Geschichte des Domänenamtes wird begleitet von der Geschichte der Landwirtschaft, die jeweils vor Beginn einer neuen Pachtperiode anhand der allgemeinen Literatur erläutert wird.
Landwirtschaftliche Domänen als Mittel der Finanzwirtschaft - unter diesem Leitspruch führte Preußen seinen großen Königlichen Landbesitz, weshalb der Fiskus die Pachtverträge prägte. Die Verlaufsgeschichte eines Domänenamts in Westpreußen, das nach 1850 mit der Ablösung der Erbpachtrenten als Domäne verpachtet wurde, zeigt die Disparität zwischen Beamten und Domänenpächtern, wobei Letztere auch Mittel und Wege fanden, ihren landwirtschaftlichen Fachverstand durchzusetzen.