ISBN-13: 9783656327820 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 46 str.
ISBN-13: 9783656327820 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 46 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Neueste Geschichte, Europaische Einigung, Note: 1,0, Technische Universitat Dresden (Hannah-Arendt-Institut fur Totalitarismusforschung e.V. ), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung der deutschen Studierenden-Bewegung in Deutschland, welche allgemein als "68er-Bewegung" bekannt ist, nachvollzogen. Die historische Analyse spannt den Bogen von den einsetzenden Debatten uber die Kontinuitaten des Nationalsozialismus Ende der 1950er Jahre bis zum Hohepunkt und Niedergang der Studierenden-Bewegung Ende der 1960er Jahre. Den Ausgangspunkt der Protestbewegung, die im Spagat zwischen Kritischer Theorie und internationalistisch, antiimperialistischer Praxis versuchte die unbewaltigte deutsche Nazivergangenheit und ihre Kontinuitat zu skandalisieren, bildeten verschiedene Aktionen und Kampagnen in der Bonner Republik. Aus Kontroversen um eine Theorie des Faschismus entsponn sich jedoch bald die Praxis gegen ein vermeintlich "neues 33" und der Faschismusbegriff reduzierte sich auf eine universalisierte Formel des Antikommunismus, welche die antisemitischen Spezifika des Nationalsozialismus vollig missachtete. Nachvollzogen wird folglich der antizionistische Turn der Bewegung bishin zur militanten Praxis, welche letztlich in einem missgluckten Brandanschlag auf die judische Gemeinde in Berlin am 9. November 1969 durch linke Aktivisten kulminierte. Das scheinbare Paradox zwischen dem antifaschistischen Anspruch der Protestbewegung und ihrem Niedergang im antisemitischen Wahn wird anhand der Kritik von Theodor W. Adorno, Jean Amery und anderen Zeitgenosssen gedeutet und in die Tradition der deutschen Erinnerungskultur, welche mit der sogenannten "Vergangenheitsbewaltigung" bis heute fortlebt, gestellt.