ISBN-13: 9783656245353 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 64 str.
ISBN-13: 9783656245353 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 64 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,3, Universitat der Bundeswehr Munchen, Neubiberg (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die sprichwortlich kochende Galle ist wohl jedem als Synonym fur einen aufbrausenden Gemutszustand bekannt. Doch verhaltnismassig wenige wissen um den Ursprung dieser gebrauchlichen Redewendung, bei der durch ein korperliches Phanomen ein seelischer Zustand beschrieben wird. Grundlage und Herkunft ist hierbei die Vier-Safte-Lehre, die aufgrund ihres ganzheitlichen Charakters keine Trennung zwischen physikalischen und psychischen Erscheinungen kannte. Stellt dies fur den heutigen Betrachter eine irrationale Theorie dar, barg dieser Monismus ein logisches Erklarungsmodell fur fruhneuzeitliche Schulmediziner. Die Uberzeugung vom Einfluss seelischer Affekte auf die Gesundheit war vielmehr soweit verbreitet, dass auch Laien bestrebt waren, solche zu vermeiden. Geisteskrankheiten galten als Verneblungen der reinen Seelengeister durch aufsteigende Dampfe aus den Verdauungs- und Geschlechtsorganen. Ammen sollten nach einem Wutanfall nicht saugen, um das Kind nicht zu gefahrden. Dieser Aspekt bietet einen Einblick in das fachmedizinische Europa der fruhen Neuzeit, in der neben der Saftelehre parallel weitere Konzepte vorherrschten. Doch inwieweit wussten Patienten um diese Modelle zur Erklarung von Krankheiten? Dies ist Gegenstand dieser Forschungsarbeit: Ausgewahlte zeitgenossische Aufzeichnungen medizinischer Laien werden auf den Kenntnisgehalt um medikale Konzepte und Therapiemassnahmen gepruft. Die Entwicklung der Autobiographie von spatmittelalterlichen Haushalts- und Kaufmannsbuchern uber die Bedeutung religioser Bewegungen wie Puritanismus und Pietismus bis zur Schilderung des eigenen Lebens, auch wahrend historisch bedeutsamer Ereignisse, lasst eine lange und vielschichtige Vorgeschichte erkennen. Stehen diese Quellen seit langem im Fok